Therapeutische Arbeit
Therapeutische Arbeit
In unserer Kita „Villa Kunterbunt“ werden diejenigen Kinder, deren Sprache und/oder deren motorische Fähigkeiten nicht altersgemäß entwickelt sind und die einen festgestellten sonderpädagogischen Förderbedarf haben, logopädisch und/oder physiotherapeutisch behandelt.
Hierzu sind in unserem Hause eine Physiotherapeutin, eine Logopädin und ein Logopäde angestellt. Diese sind Teil des interdisziplinären Teams und somit den Kindern bekannt, haben langjährige Berufserfahrung in der Behandlung von Vorschulkindern und bilden sich regelmäßig in ihren Bereichen fort.
Ob bei einem Kind Förderbedarf vorliegt, wird in der Regel abgeklärt, bevor das Kind in die Einrichtung aufgenommen wird. Diese Einschätzung trifft das Gesundheitsamt (Kinderärztin Frau Dr. Lamers). Sie schaut sich nach Antragstellung das Kind an und entscheidet, ob ein Förderbedarf vorliegt oder nicht.
Manchmal kommt es vor, dass ein möglicher Bedarf erst dann festgestellt wird, wenn das Kind schon eine Weile in der Einrichtung betreut wurde. Dann initiiert das Personal der Kita eine mögliche „Umwandlung“ von einem „Regelstatus“ in einen solchen mit besonderem Förderbedarf. Ist dies erfolgt, kann das Kind in unserem Hause Logopädie und Physiotherapie erhalten.
Der Arbeitsschwerpunkt der Therapeuten liegt in der Behandlung dieser Kinder.
Aber auch außerhalb des Therapieraumes werden die Kinder immer wieder begleitet, um so den Transfer des aktuellen Therapieinhaltes in den Alltag zu erleichtern.
Zusätzlich stehen aber auch diejenigen Kinder im Fokus der Therapeuten, die keinen festgestellten Förderbedarf haben, denn sie erleben die Kinder auch im Gruppenalltag, in Kleingruppen und beim Essen.
Bei Auffälligkeiten in den Bereichen Sprache oder Motorik werden die Eltern angesprochen. Es werden Beratungsgespräche angeboten, gegebenenfalls Kontakt zu externen Praxen hergestellt und fachliche Einschätzungen für behandelnde Kinderärzte abgefasst, falls dies erforderlich ist.
Fachlicher Austausch zwischen dem pädagogischen und dem therapeutischen Personal über alle Kinder ist selbstverständlich und findet regelmäßig statt.
Zum weiteren Arbeitsfeld der Therapeuten gehört neben der Elternberatung auch die Zusammenarbeit mit externen Institutionen. Dies sind Schulen, Frühförderstellen, die sozialpädiatrischen Zentren (SPZ) an der Uniklinik Aachen bzw. im Betlehem-Krankenhaus Stolberg und gegebenenfalls logopädische oder physiotherapeutische Praxen zur späteren Weiterbehandlung. So soll sichergestellt werden, dass das Kind auch nach der Kindergartenzeit weiter angemessen in seiner sprachlichen Entwicklung unterstützt werden kann, sollte dies erforderlich sein. Es werden regelmäßig Arztberichte über den Therapieverlauf erstellt, damit die nächste Verordnung ausgestellt werden kann. Diesen Bericht erhalten auch die Eltern.
2. Logopädische Therapie
Die Behandlungen erfolgen nach ärztlicher Verordnung und finden je nach Vorgabe des Kinderarztes 1-3x/Woche statt. Hierzu ist im Hause ein eigener Raum für die Logopädie vorhanden.
In der logopädischen Therapie werden bei Bedarf folgende Schwerpunkte bearbeitet:
mangelnde Sprechfreude (bzw. das Kind spricht gar nicht)
nicht altersgemäßes Sprachverständnis
eingeschränkter Wortschatz
grammatikalische Störungen
Artikulationsschwierigkeiten
Hörstörungen (z. B. bei Cochear Implantat)
Stimmstörungen
Stottern
Sprachdefizite im Rahmen einer generalisierten Entwicklungsstörung (z. B. bei Morbus Down, Störung aus dem Autismus-Spektrum)
myofunktionelle Schwächen (Muskelschwäche im Mund- und Gesichtsbereich)
Einschränkungen bei der Nahrungsaufnahme
3. Physiotherapie
Die Behandlungen erfolgen ebenfalls nach ärztlicher Verordnung und finden je nach Vorgabe des Kinderarztes 1-3x/Woche als Einzeltherapien statt.
Unsere Physiotherapeutin arbeitet auf neurophysiologischer Basis mit einfließenden Elementen aus der Bobath-Therapie, der Psychomotorik und basaler Stimulation. Es stellt ein System mit verschiedenen Handlungsprinzipien dar, durch die das Kind ganzheitlich betrachtet wird.
Interdisziplinäres Ziel ist es, die Eigeninitiative des Kindes aufzugreifen, so dass es in seinen Alltagsgeschehen aktiv teilnehmen kann.
„Soviel Hilfe wie nötig, so wenig wie möglich“
Behandelt werden Kinder
mit angeborenen oder erworbenen Störungen des zentralen Nervensystems, mit sensomotorischen Auffälligkeiten und kognitiven Beeinträchtigungen
mit orthopädischen Problemen
Therapieschwerpunkte / Förderprinzipien:
Motivierende Bewegungserfahrung
Verbesserung der Eigenwahrnehmung und der konzentrativen Leistungen durch sensomotorische Angebote
Erweiterung der Bewegungskompetenz
Verbesserung der Handlungs- und Bewegungsplanung
Förderung von Sicherheit und Selbstvertrauen, z. B. beim Überwinden von Hindernissen
Förderung der Eigenaktivität, Erweiterung der Handlungskompetenz und erreichen größtmöglicher Selbstständigkeit im Lebensumfeld, ggf. mit Hilfsmittelversorgung
Vorbeugung und Verhinderung von körperlichen und strukturellen Folgeerkrankungen, wie Gelenk- und Wirbelsäulenfehlstellungen bzw. Muskelverkürzungen